Starke Saison beendet

Am vergangenen Wochenende standen die Juniorinnen C zum dritten Mal in Folge in der Finalrunde der besten 6 C-Juniorinnen Teams.

Am Wochenende krönten die Juniorinnen C ihre Saison mit der Teilnahme an der Finalrunde in Rotkreuz. Doch eine tolle Saison endete mit einer Enttäuschung. Der UHC Dietlikon verpasste den Start im ersten Spiel und war danach chancenlos. Auch das zweite Spiel gegen den späteren Schweizermeister ging am Ende deutlich verloren. Keine Spielerin vermochte an diesem Tag ihr Potenzial abzurufen und den eigenen Erwartungen gerecht zu werden. Entsprechend gross war die Enttäuschung danach. Doch bereits am Sonntag zogen die Mädchen wieder lachend und vergnügt durch die Halle. Sie können zu Recht stolz sein auf eine starke Saison mit der dritten Finalrundenteilnahme in Folge.

Nichts weniger als die Titelverteidigung war das Ziel der Juniorinnen. Einige waren mit dem C schon zwei Mal Schweizermeister, viele mehr schon beim letzten Titelgewinn im Vorjahr dabei. Die Vorbereitung war gut und fokussiert. Der Besuch des NLA Stars und 100-fachen Nationalspielerin Tanja Stella anlässlich des Trainings-Weekends beflügelte die Mädchen zusätzlich.

Dass der UHC Dietlikon zusammen mit den beiden vermeintlich stärksten Mannschaften – Einhorn Hünenberg und UHT Eggiwil, beide auch schon zum dritten Mal in Folge an der Finalrunde – in eine Gruppe eingeteilt wurde, störte niemanden. Das Selbstvertrauen war gross. Zudem war klar, dass an der Finalrunde alle Mannschaften auf Topniveau sind. Schlussendlich zählt nur die eigene Leistung.

Pünktlich um 13:00 eröffneten der UHT Eggiwil und UHC Dietlikon das Finalturnier. Doch Blau-Gelb spielte noch gar nicht, als sie nach 80 Sekunden schon 0:2 zurück lagen. Erst danach schienen die Unterländerinnen zu realisieren, dass schon angepfiffen wurde. Aber noch immer liessen sie den Gegner gewähren, störten ihn nicht und bewegten sich kaum. Ein Doppelschlag in der 6. Minute zum 0:4 war die Folge. Erst danach besann sich der UHC Dietlikon auf’s Spiel und vermochte den Gegnerauch unter Druck zu setzen. In der 16. gelang Adriana Messi mit einem satten Schuss der Anschlusstreffer zum 1:4. Kurz vor der Pause konnte Blau-Gelb sogar noch in Überzahl agieren, doch das so wichtige Tor wollte nicht gelingen.

Zwei Minuten nach der Pause war es wiederum Adriana Messi, die mit dem fast identischen Abschluss zum 2:4 verkürzen konnte. Trotzdem kamen die Unterländerinnen nicht richtig ins Spiel. Keine Kombinationen, keine Durchspiel vors Tor, sondern verkrampfte Einzelaktionen prägten ihr Spiel. So versuchten die Trainer, schon in der 5. Minute ohne Torfrau und mit einer zusätzlichen Feldspielerin das Team aufzurütteln. Das ging jedoch gründlich daneben. Schon der erste Befreiungsschlag landete im leeren Tor. Zwei weitere Empty-Netter folgten. Damit war das Spiel elf Minuten vor Schluss beim Stand von 2:7 entschieden. In der Folge durften auch noch die Nachwuchsspielerinnen aufs Feld. Das eröffnete den Gegnerinnen weitere Möglichkeiten, die sie kaltblütig nutzten. Zwischendurch waren noch Lena Ehrensberger zum 3:8 und Samira Rechsteiner zum 4:10 erfolgreich. Eggiwil powerte bis zuletzt und schloss eine Sekunde vor Schluss mit einem „Buebetrickli“ zum Endresultat von 4:12 ab.

Damit schien die Finalrunde schon gelaufen. Nach diesem Start hätte nur noch eine Wunder die angestrebte Halbfinalteilnahme sichern können. Die Enttäuschung war riesig. Doch weniger wegen der Niederlage an sich – Eggiwil hatte hervorragend gespielt – sondern wegen der Tatsache, dass jede einzelne Spielerin weit unter ihren Möglichkeiten blieb. Somit kam auch nie ein Kollektiv zu Stande. Die Leichtigkeit des Spielens und Kombinierens war verloren. Es hatte sich zwar schon während der Saison ein bisschen abgezeichnet. Das blinde Verständnis untereinander, der Zug vor das gegnerische Tor, die gefährlichen Pässe in den Slot, alles schien irgendwie verlorengegangen zu sein. So wurde der Spielfluss in den letzten Meisterschaftsrunden immer schwerfälliger und verkrampfter. Aber irgendwo war die Hoffnung, dass die Form zum Saisonhöhepunkt wieder kommt. Können und Routine waren ja eigentlich genügend vorhanden.

Weil auch Einhorn Hünenberg ihr Spiel gegen Eggiwil verlor, bestand doch noch etwas Hoffnung. Gegen den Titelfavoriten musste ein Sieg her. Eine schwierige, wenn auch nicht unlösbare Aufgabe.

Blau-Gelb startet dann auch konzentrierter ins zweite Spiel. In der 4. Minute waren es jedoch die Einhörner, die eine Spielerin im Slot anspielen konnten, welche nur noch zum 0:1 einschieben musste. In der 12. Minute erkämpfte sich Vanessa Debrunner mit einem schönen Weitschuss das 1:1. Danach übernahmen die Einhörner wieder das Spieldiktat und verwerteten einen Freistoss aus der Distanz zum 1:2. Keine zwei Minuten später erzielten sie nach einem Pfostenschuss gar das 1:3. Sekunden vor der Pause hätte ein Einhorn allein vor dem Tor die Vorentscheidung herbeiführen können, doch Vanessa Disch hielt Blau-Gelb im Spiel.

Nach der Pause vermochte Xenia Wyss in der 7. Minute zum 2:3 verkürzen. Nun schien wieder alles möglich. Aber in der 9. Minute waren die Einhörner wieder erfolgreich. Trotzdem glaubte Blau-Gelb noch an einen Sieg und kämpfte um jeden Ball. Schade dass in dieser Phase der Schuss von Chantal Renz an der Latte abprallte. 7 Minuten vor Schluss, beim Stand von 2:4 ersetzten die Trainer unsere Torfrau mit einer weiteren Feldspielerin. Doch auch diesmal ging es nicht auf. Die Einhörner erhöhten zum 2:5 ins leere Tor. Kurz darauf traf auch Nadine Abbühl nur die Latte. Ein weiterer Empty-Netter zerstörte in der 18. Minute das letzte Fünkchen Hoffnung. Nun durfte der Nachwuchs im 4. Block noch ein bisschen Finalrundenluft schnuppern. Doch die Einhörner zeigten keine Gnade mit den „Kleinen“ und erzielten so noch zwei weitere Tore zum 2:8 Endstand.

Auch dieses Resultat war am Ende deutlich und der Sieg der Einhörner verdient. Die Dietliker Spielerinnen waren enttäuscht, sahen sie doch Mitte der zweiten Halbzeit beim Stand von 2:4 noch die Chance, das Blatt zu wenden. Sie spürten, dass auch die Einhörner nicht in Bestform waren und hofften, mit einer guten Aktion endlich wieder ihren Spielfluss zu finden. Doch es sollte nicht sein. Am Schluss blieb die Erkenntnis, dass es im Sport einfach rabenschwarze Tage gibt, an denen nichts funktioniert, obwohl die Einstellung gestimmt hat und der Wille da war. Es gilt auch anzuerkennen, dass die Gegnerinnen in beiden Spielen wirklich stark waren. Es hätte Bestform gebraucht, um bestehen zu können. Wie beispielsweise im Vorjahr, als die Einhörner in einem hochstehenden Halbfinalspiel knapp niedergerungen wurden.

Für den nächsten Tag, nahm sich das Team vor, die Saison noch erfreulich abzuschliessen. Das Resultat sollte nicht im Vordergrund stehen, vielmehr sollten alle Spielerinnen in vier durchmischten und wechselnden Blöcken noch das letzte Spiel dieser so erfolgreichen Mannschaft geniessen dürfen.

Gegen UHC Trimbach brachte Xenia Wyss die Mannschaft in der 4. Minute mit einem schönen Sololauf 1:0 in Führung. Trimbach vermochte aber bis zur Pause das Spiel in ein 1:2 zu kehren. Nach der Pause drückte Blau-Gelb vehement, doch Trimbach erhöhte das Score in der 2. Minute mit einem schönen Konter auf 1:3. In der 4. Minute konnte Amy Gehring wieder auf 2:3 verkürzen und kurz darauf kam Maeva Don gefährlich zum Abschluss. Mit einem herrlichen Weitschuss legte Trimbach wieder vor und erhöhte in der 10. Minute nach einem missglücktem Wechsel von Blau-Gelb sogar auf 2:5. Trimbach erzielte noch zwei weitere Tore, ehe Xenia Wyss in der 18. Minute in Überzahl das 3:7 erzielen konnte. Zum Schluss waren nur noch vier Spielerinnen auf dem Platz, weil je eine Strafe ausgesprochen wurde. In dieser Situation verkürzte Jessica Kenber mit einem schönen Weitschuss 7 Sekunden vor Schluss noch zum 4:7 Schlussresultat.

Gemäss dem vom Team geposteten Foto vom gemeinsamen Mittagessen schien trotz den missglückten Spielen wieder gute Laune eingekehrt zu sein. Gemeinsam schauten sie noch das Finalspiel. Dieses gewann Einhorn Hünenberg knapp mit 4:3 gegen UHT Eggiwil. Es war ein gutes und intensives Spiel von zwei verdienten Finalteilnehmern. Um auf diesem Niveau mitzuhalten, hätten die Dietlikerinnen über sich hinauswachsen müssen. In den letzten beiden Jahren war dies der Fall; dieses Jahr für einmal nicht. So ist der Sport.

Die Juniorinnen dürfen trotzdem auf eine erfolgreiche Saison zurückblicken. Sie gehörten immerhin wieder zu den Top 6 in der Schweiz. Zudem verfügt der UHC Dietlikon über ein breites und ausgeglichenes Team. Die 10 Tore wurden durch 7 verschiedene Spielerinnen erzielt. Und in den drei Spielen wurden drei verschiedene Spielerinnen mit der Best Player Auszeichnung geehrt: Lena Ehrensberger, Vanessa Debrunner und Xenia Wyss. Und viele mehr haben in der ganzen Saison ausgezeichnete Leistungen erbracht. Nun gilt es vorwärts zu schauen. Die neue Saison mit neuen Teams beginnt schon bald.