Der erst 18-jährige Mischa Schmid bereitete zwei Tore gegen Basel vor (Bild: Andreas Suter).

Jets setzen sich an die Tabellenspitze

Nach zwei weiteren Siegen am Wochenende zieren die Zürcher Unterländer ungeschlagen die Tabellenspitze der Nationalliga B. Am Sonntag bodigten sie im Spitzenkampf Aufstiegsaspirant Basel Regio mit 4:3.

Dani Meier hat in seiner fast vier Jahrzente andauernden Unihockey-Karriere als Spieler und Trainer schon vieles erlebt. „Doch so etwas selten“, findet Meier. Mit „so etwas“ meint der Co-Trainer der ersten Mannschaft die überraschende Erfolgsgeschichte der Jets ein knappes halbes Jahr nach dem Abstieg aus der höchsten Liga. „Eine zusammengewürfelte Truppe mit absolut null Kredit steht an der Tabellenspitze der NLB“, beschreibt Meier. Dass die Jets dann nach sechs Spielen noch ungeschlagen sein sollen, hätte er niemandem abgekauft. „Aber dieses Team verfügt über einen extremen Willen und einen starken Charakter“, lobt Meier. Diese Eigenschaften mussten die Jets an diesem Wochenende gleich mehrmals unter Beweis stellen. Gegen das Schlusslicht Sarganserland erlitten die Jets einen veritablen Kaltstart. Mit zwei Toren lagen sie nach zwei Minuten vor heimischem Publikum im Rückstand. Doch sie zweifelten nie, nahmen das Zepter in die Hand und fanden eine passende Reaktion. „Mental sind wir viel stärker als vergangene Saison“, bemerkt Chefcoach Nivin Anthony. „Das Vertrauen ist da, dass wir ein solches Resultat wieder kehren können.“ David Kissling und Fredrik Linde glichen noch im Startdrittel für die Jets aus, Patrick Kapp, Doppeltorschütze Andrea Vitali und Topskorer Teemu Suomalainen stellten den Sieg mit drei weiteren Toren im Mitteldrittel sicher. Gegen Basel lösten sich die Zürcher Unterländer aus der anfänglichen Umklammerung in den Startminuten und schlugen dann erneut im Mitteldrittel mit drei herauskombinierten Toren zu. Danach bewiesen die Jets eindrücklich, dass sie nicht nur Tore schiessen, sondern auch extrem solidarisch verteidigen und – falls nötig – eiskalt zuschlagen können. Denn nachdem Basel zwischenzeitlich zum 3:3 ausgeglichen hatte (52.) und die Partie zu kippen drohte, sorgte Fredrik Linde mit einem äusserst sehenswerten Volley ins Lattenkreuz für die Entscheidung (56.). „Die Energie des Teams war bis auf die Zuschauertribüne zu spüren. Es macht extrem Spass, diesem Team zuzuschauen“, schwärmte Vorstandsmitglied Christian Fontana, der mit zahlreichen Jets-Fans die Mannschaft gegen Basel zum Sieg peitschte.

Zufrieden war nach der Partie auch Chefcoach Nivin Anthony: „Das Team zeigt eine grosse Leistungsbereitschaft, der Sieg gegen Basel war einmal mehr hart erarbeitet.“ Etwas Genugtuung darüber, dass seine mit wenig Vorschusslorbeeren in die Meisterschaft gestartete Mannschaft nach sechs Runden ohne Punktverlust dasteht, will Anthony nicht leugnen. Er betont aber: „Hauptsächlich freue ich mich für Spieler wie Jürg Graf oder Yannick Steffen, die sich gleich nach dem Abstieg, als noch kein Team für den Neustart in der NLB existierte, für die Jets ausgesprochen haben.“

Am nächsten Samstag (18.00 Uhr, Stighag Kloten) treffen die Jets auf die Red Devils March-Höfe Altendorf, welche wie die Jets das Punktemaximum aus der vergangenen Doppelrunde mitnahmen.