„Wir müssen grösseren Zug aufs Tor entwickeln“, fordert Klotens Schwede Emil Johansson. Seine Treffer sind nächstes Wochenende wieder gefragt (Bild: Andreas Suter).

Den Jets droht das Februar-Out

Die Kloten-Dietlikon Jets verlieren in der Playoff-Viertelfinalserie der NLB gegen Eggiwil auch das zweite Heimspiel. Ohne Leistungssteigerung könnte ihre Saison bereits am Wochenende zu Ende sein.

(von Damian Keller, Zürcher Unterländer)

Verlängerung und Penaltyschiessen bildeten die gesamte Partie in der Sporthalle Stighag im Kurzfilmformat ab. Erst hatten die entschlossenen Emmentaler die Vorteile auf ihrer Seite, schrammten schon nach wenigen Sekunden an der Entscheidung vorbei und hätten durch Nick Steiner alles klar machen können, als dieser alleine vor Simon Bergström auftauchte. Dann nahmen die spielerisch stärkeren Jets das Heft in die Hand, vermochten aber den Sack ebenfalls nicht zuzumachen, obwohl bei Emil Johanssons Abschluss in der 66. Minute viele der 278 Zuschauer schon den Torschrei auf den Lippen hatten.

Bei den Penaltys setzte sich letztlich der schnörkellose Ansatz Eggiwils durch. Michael Schmied scheiterte zum Auftakt mit seinem «Zorro-Move», während der erste Eggiwiler den Ball auf geradem Weg an Simon Bergström vorbei ins Netz beförderte. Dann geriet Pascal Beutlers Backhand-Versuch zu hoch, die Emmentaler erhöhten mit einer simplen Kopie des ersten Penaltys auf 2:0. Als Teemu Suomalainen am starken Gäste-Goalie Mario Jaun scheiterte, schwanden die Hoffnungen auf ein Minimum und starben mit dem vierten vergebenen Versuch von Fredrik Linde endgültig.

„Müssen hart trainieren“

5:6-Niederlage, 1:2-Rückstand in der Serie, zwei Matchbälle für Eggiwil. Emil Johansson sagte im Hinblick auf das kommende Wochenende das, was angesichts dieser Ausgangslage gesagt werden muss: «Wir müssen diese Woche hart trainieren und Energie tanken – dann bin ich sicher, dass wir zweimal gewinnen werden. Unsere Saison geht noch nicht zu Ende.»

Dass sich die Jets überhaupt in dieser Rücklage befinden, ist dem eigenen Nachlassen zuzuschreiben. Nach dem verhaltenen Startdrittel, das die Gäste durchaus dem Chancenverhältnis entsprechend 2:1 für sich entschieden, drehten die Unterländer im zweiten Abschnitt auf. Patrick Kapp läutete knapp vor Spielhälfte zwei höchst turbulente Minuten ein. Auf Kapps 2:2 vermochte Eggiwil 23 Sekunden später zu reagieren, aber Emil Johansson (29.) und Teemu Suomalainen (30.) per Penalty sorgten für den Umschwung.

Es war die Phase, in der die Jets nicht nur den Ball laufen liessen, sondern diesen auch zielgerichtet aufs Tor der kompakt stehenden Emmentaler brachten. Suomalainens 5:3 in der 50. Minute nach einem schnell ausgeführten Freischlag schien die Vorentscheidung zu bedeuten und Nick Bregenzers verpasste Grosschance drei Minuten später nur eine Randnotiz zu sein.

Die Jets entscheiden

Aber Eggiwil kämpfte in den Schlussminuten beherzt, wie das Emmentaler Teams eben traditionell tun, während die Jets zu passiv wurden. Dass sich die Gäste mit zwei späten Treffern noch in die Verlängerung zu retten vermochten, war nicht unverdient. «Hätten wir über 60 Minuten wie im zweiten Drittel gespielt, hätten wir locker gewonnen», monierte Johansson. Tatsache ist, dass die Jets mit ihren Auftritt darüber entscheiden, wer die Partien dieser Serie gewinnt. Finden sie den direkten Weg zum Tor, verfügen sie über mehr Potenzial. Wird der Ball mehrheitlich in den ungefährlichen Zonen zirkulieren gelassen, ist ein unzimperlich agierender Gegner wie Eggiwil nach der Balleroberung gradliniger und effizienter. «Wir müssen hinten kompakter stehen, mehr mit dem Körper arbeiten und grösseren Zug aufs Tor entwickeln», gibt Johansson als Losung aus. Wollen die Jets im März noch Playoff-Unihockey spielen, müssen sie diesen Worten sofort Taten folgen lassen.